In einem Forum schreibt eine junge Frau, sie hat auf Arbeit in der Kantine kein Bock drauf gehabt, die Wurst ins Brötchen zu legen und die Wurst aufs Brötchen gelegt und dann gegessen.
Und in dem Augenblick haben alle Leute gekuckt.
Nach der Pause ist sie von mehreren Leuten gefragt worden, warum sie ihr Brötchen so isst.
Jetzt wundert sie sich. Warum sie durch das Wurst aufs Brötchen und nicht ins Brötchen legen soviel Aufmerksamkeit bekommen hat.
Warum ist das so?
Du bist in der Kantine, hast dir ein Brötchen geholt. Hast kein Messer dabei, oder wie die junge Frau, einfach kein Bock.
Nimmst dein Brötchen und legst die Wurst direkt oben darauf. Und denkst z. B. dabei: „Hoffentlich kuckt jetzt keiner.“
Oder: „Hoffentlich findet das keiner merkwürdig.“
Oder: „Ich beiße da einfach so rein. Ich muss nicht sein wie andere.“
Oder was ähnliches.
Und genau, dass ist der Augenblick, indem du viele Energie ausstrahlst.
Du bist kurz, für eine Sekunde, wie eine Sonne.
Diese Situation, in diesem Fall, die Wurst auf das Brötchen legen, sich selber merkwürdig dabei vorkommen, und dass dann essen, ist der Augenblick, in dem du ganz viel Licht ausstrahlst.
Es gibt viele solcher Augenblicke.
Bei anderen Menschen, in anderen Situationen, wo du hinkuckst und genau in dem Augenblick, dass siehst, was du nicht sehen sollst.
Weil, der andere, gerade in dem Augenblick will, dass das niemand sieht. Dabei strahlt er dieses helle Licht aus.
Wir nehmen dieses Licht unbewusst wahr. Und kucken dann genau da hin.
Und genau, dass ist der jungen Frau passiert.
Sie legt die Wurst aufs Brötchen. Strahlt dann die Energie aus. Unbewusst natürlich.
Alle Leute kucken plötzlich hin. Sehen die junge Frau, ein Brötchen mit oben aufgelegter Wurst, essen und denken: „Was macht die denn für ein Quatsch?“
Anders wäre es, wenn du dir das Brötchen nimmst und willst, dass alle Leute schauen, wie du die Wurst auf dein Brötchen legst und dann isst.
Da würde kein Mensch kucken. Du kannst auch kuriosere Sachen machen, wie ein Löffel auf den Kopf legen oder in die Nase stecken.
Das würde vielleicht einer sehen. Er würde lächeln oder den Kopf schütteln und einfach weiter gehen.
Diese Aufmerksamkeit erregst du nur, weil du es ablehnst, gesehen zu werden.
Weil du nicht willst, dass die Leute das mitbekommen.
Das ist deins. Das machst du. Das findest du richtig. Das ist gerade gut so. Die anderen können mich mal. Zack. Genau da kriegst du dann die Aufmerksamkeit.
Es gibt Millionen Menschen auf diesem Planeten, die Aufmerksamkeit haben wollen.
Da ist noch ein zweiter Bericht in dem Forum von einer jungen Frau, Mitte 20, die immer von älteren Herren angestarrt wird.
Und die sich seit Jahren unwohl fühlt dabei, dass sie nur von älteren Herren angestarrt wird.
Nie von gleichaltrigen. Immer nur ältere.
Und sie kommt sich schon ganz billig und dreckig vor, dass so schmierige Typen sie ankucken. Alte, hässliche Kerle.
Genau da ist es wieder.
Da ist eine junge Frau. Sie will Haben von jungen Männern gesehen werden. Von Gleichaltrigen angeschaut werden.
Sie sieht einen jungen Mann in ihrem Alter, er könnte ihr gefallen. Möchte Haben, dass er sie anschaut. Aber der junge Mann kuckt nicht.
Und dann begegnet ihr wieder so ein älterer Mann, der die Straße lang geht und der kuckt ganz schmierig auf ihre Brüste.
Und sie fühlt sich unwohl. Sie will nicht von älteren Männern angesehen werden, aber von gleichaltrigen.
Und das ist der einzige Grund, warum sie von jungen Männern nicht gesehen wird, aber von alten Männern angestarrt wird.
Die Ablehnung gegenüber, des Anstarren alter Männer und das HABEN WOLLEN vom gesehen werden junger Männer.
In Richtung der Alten strahlt sie Energie aus. Im sichtbaren Lichtbereich.
Die alten Männer kriegen das mit und fühlen sich einfach wohl.
Und das erste was sie machen ist, der jungen Frau erst mal auf die Brüste schauen und beim Vorbeigehen, dann noch auf den Hintern.
Während Gleichaltrige sie einfach übersehen.
Wenn du den jungen Mann fragst: „Hast du das Mädchen eben gesehen?“
Dann dreht er sich um und fragt: „Welches Mädchen?“
Der hat nicht mal mitgekriegt, dass da jemand vorbeigegangen ist.
Und zwar nur, weil sie Haben wollte, dass er sie sieht.
Wenn du dich vor eine Menschenmenge stellst und Haben willst, dass du gesehen wirst, bist du für die Leute vollkommen uninteressant.
Hast du aber z. B. eine schiefe Nase und willst auf keinen Fall, dass sie jemand sieht oder lange Ohren zu kleine Brüste, einen dicken Hintern oder zu viele graue Haare, dann kucken die Menschen da drauf.
Und zwar nicht, weil du diese schiefe Nase oder zu viele graue Haare hast, sondern weil du es ablehnst, dass sie das sehen.
Findest du dich ab damit, dass du diesen „Makel“ hast oder findest ihn sogar schön, oder akzeptierst, dass dich jemand liebt, weil du eine schiefe Nase hast oder einen fetten Bauch, dann kuckt da keiner mehr drauf.
Du kannst das lenken, indem du anfängst, dass abzulehnen, was du Haben willst und Haben willst, was du eigentlich ablehnst.
Wenn du dir fest vornimmst: Ich will mit jungen Männern in meinem Alter nichts zu tun haben. Ich mag lieber ältere Männer.
Und einfach über dich hinausgehst und mit den Alten ein bisschen schäkerst.
Die machen dann natürlich weiter und das baut sich dann auch auf. Du gehst einfach so weit, wie du kannst.
Dann merkst du irgendwann: Ich brauche die nicht ablehnen.
Du kannst dieses Gefühl von – das will ich nicht – auch auf den jungen Mann lenken.
Du musst dabei nicht denken – das will ich nicht – einfach nur dieses Gefühl umlenken. Dieses Gefühl der Ablehnung.
Fange an zu merken, dass es zwei verschiedene Sachen sind. Der Gedanke und das Gefühl ist etwas anderes.
Du kannst dieses Gefühl, was du den Alten gegenüber hast, auf die jungen Männer umlenken.
Und plötzlich haben die nichts anderes zu tun, als dich anzustarren.
Du kannst dieses – ich will von jungen Männern gesehen werden – auf die alten Männer umlenken.
Und nie wieder kuckt dich ein alter Mann an.
Nein, nicht nie wieder. Sondern immer nur dann, wenn du das tust.
Also, du siehst einen alten Mann und machst das was du normalerweise mit den jungen Männern machst.
Nämlich zu denken: „Sieh mich an. Kuck mich an.“
Dann geht der alte Mann einfach vorbei. Er schaut in die Schaufenster oder sonst wohin. Aber dich sieht er nicht.
Trainiere das.
Unterscheide zwischen dem Gefühl und dem Gedanken. Merke, welche Gefühle und was mache ich.
Diese Ablehnung, dieses – Boa, ich will das nicht – das auf die jungen Männer lenken, mit denen du zu tun haben willst.
Und dann sehen sie dich.