Aurapunkte: Das neue Coolness-Barometer der Gen Z – Was steckt dahinter?

Wer momentan auf TikTok unterwegs ist, stößt auf einen kuriosen Trend, der die Generation Z in Aufruhr versetzt: Aurapunkte! Dieses spielerische Bewertungssystem misst die Coolness einer Person in Punkten und hat die Social-Media-Welt im Sturm erobert. Aber was steckt wirklich hinter diesem neuen Phänomen? Warum sammelt man plötzlich Punkte, wenn man mit neuen Schuhen zur Schule geht, und verliert sie, wenn der Rucksack offen bleibt?

Was sind Aurapunkte?

Die Idee hinter den Aurapunkten ist simpel: Jede alltägliche Aktion kann entweder Pluspunkte oder Minuspunkte bringen, abhängig davon, wie cool oder uncool sie von anderen wahrgenommen wird. Das Ganze spielt sich in einer Art virtuellem Sozialsystem ab, das auf TikTok und anderen sozialen Netzwerken ausgelebt wird. Dabei ist das System völlig willkürlich. Ein perfekter Handschlag bringt Punkte, sich selbst anzuspucken führt zum Abzug. Aber es gibt keine festen Regeln – die Bewertung variiert von Creator zu Creator.

So funktioniert das Punktesystem

Das Punktesystem hinter den Aurapunkten ist so variabel wie die Leute, die es nutzen. Punkte gibt es für coole Aktionen, wie beispielsweise:

  • Mit neuen Schuhen zur Schule zu gehen (+1000 Aurapunkte),
  • Einen sauberen, perfekten Handschlag zu schaffen (+500 Aurapunkte),
  • „Nein“ zu sagen und sich selbst zu respektieren (+800 Aurapunkte),
  • Regelmäßige Meditation und Sport (+700 Aurapunkte).

Doch genauso können Punkte abgezogen werden:

  • Den nervigen Ex-Partner zurücknehmen (-1000 Aurapunkte),
  • Den Rucksack offen lassen (-600 Aurapunkte),
  • Über peinliche Missgeschicke wie das Stolpern oder das versehentliche Ansabbern (-500 Aurapunkte).

Je nachdem, wie peinlich oder charmant eine Handlung auf andere wirkt, kann sie das eigene Coolness-Level entweder steigern oder schrumpfen lassen.

Woher kommt der Trend?

Der Begriff „Aura“ ist nicht neu. Schon vor dem Hype auf TikTok wurde er verwendet, um besonders charismatische Menschen zu beschreiben – insbesondere in der Basketball- und Fußball-Community. Dort sprach man von der „Aura“ eines Spielers, wenn dieser eine besondere Ausstrahlung auf dem Spielfeld zeigte. Mit der Zeit wurde dieses Konzept auf Social Media übertragen, wo TikTok-User begannen, das Bewertungssystem der Aurapunkte zu entwickeln.

Auf TikTok dokumentieren immer mehr Nutzer ihre Erfolge und Misserfolge in Bezug auf die Punktevergabe. In Videos sieht man, wie User ihre Aktionen mit der Frage „Wieviele Punkte gibt das?“ versehen oder nachfragen, ob eine bestimmte Aktion Plus- oder Minuspunkte verdient hat. In wenigen Monaten hat sich so eine neue, unterhaltsame Spielerei entwickelt, die sich wie ein Lauffeuer verbreitet.

Kritik am Trend – Eine schädliche Bewertung?

Auch wenn viele den Aurapunkte-Trend als harmlosen Spaß abtun, gibt es einige kritische Stimmen. Gerade für jüngere Nutzer könnte der ständige Zwang, gesellschaftliche Akzeptanz in Punkten zu messen, auf Dauer schädlich sein. Denn die Suche nach Bestätigung durch soziale Bewertungen kann zu einem erhöhten Druck führen.

Dieser Druck, sich ständig in einem positiven Licht präsentieren zu müssen, wird von einigen Experten als potenziell schädlich für das Selbstbewusstsein junger Menschen angesehen. Es ist keine Seltenheit, dass Jugendliche soziale Bestätigung im Internet suchen, doch die Fixierung auf Zahlen – wie bei den Aurapunkten – könnte dies noch verschärfen.

Einige Kritiker warnen davor, dass besonders unsichere Jugendliche durch das ständige Messen ihrer Aktionen in Coolness-Punkten verunsichert werden könnten. Schließlich ist es doch völlig normal, dass man mal stolpert, den Rucksack offen lässt oder sich in einer peinlichen Situation wiederfindet. Aber wenn diese alltäglichen Missgeschicke plötzlich öffentlich bewertet werden, kann das schnell zu negativen Gefühlen führen.

Gibt es auch positive Aspekte?

Der Aurapunkte-Trend hat allerdings auch eine positive Seite. Während einige der Meinung sind, dass das ständige Bewerten des Verhaltens zu unnötigem Druck führt, gibt es auch Videos, die den Trend in eine ermutigende Richtung lenken. In solchen Videos werden Dinge, die typischerweise als unangenehm oder peinlich empfunden werden, in einem positiven Licht dargestellt.

Ein Beispiel dafür ist die Hauterkrankung Rosazea, die oft als störend empfunden wird. In einigen TikTok-Videos sammeln Menschen mit dieser Erkrankung Aurapunkte, weil sie ihre Haut offen und ohne Scham präsentieren. Dieses neue Narrativ verwandelt etwas, das normalerweise als „unattraktiv“ gilt, in eine starke, positive Eigenschaft. So wird aus einem potenziell kritischen System ein Weg, um Selbstakzeptanz und Selbstbewusstsein zu fördern.

Was bedeutet der Trend für die Gesellschaft?

Der Hype um die Aurapunkte wirft auch eine tiefere Frage auf: Warum haben wir das Bedürfnis, uns ständig zu bewerten? In einer Welt, die immer mehr auf soziale Medien und Selbstdarstellung fokussiert ist, scheint der Wunsch, sich in Zahlen messen zu lassen, nur eine weitere Facette der modernen Selbstdarstellung zu sein.

In gewisser Weise sind die Aurapunkte eine moderne Version der Belohnungssysteme, die es schon immer in sozialen Kontexten gegeben hat. Was früher der Schulhof-Klatsch oder das Flüstern hinter dem Rücken war, ist heute ein öffentlich sichtbares Punktesystem. Die Frage ist jedoch, wie lange dieser Trend anhalten wird und welche Auswirkungen er auf die kommenden Generationen haben könnte.

Fazit: Spielerei oder gefährlicher Trend?

Ob Aurapunkte wirklich eine Gefahr für das Selbstbewusstsein darstellen oder einfach nur ein harmloser Spaß sind, bleibt abzuwarten. Für viele Menschen ist das System lediglich eine unterhaltsame Möglichkeit, sich und andere in witziger Weise zu bewerten. Doch für jüngere Nutzer und Nutzerinnen könnte der ständige Druck, sich öffentlich zu präsentieren und zu bewerten, auch problematische Auswirkungen haben.

Letztlich bleibt zu hoffen, dass der Trend sich nicht zu einem sozialen Zwang entwickelt, sondern weiterhin als das gesehen wird, was er eigentlich ist: eine spielerische Art, die Coolness im Alltag zu messen – mit einem Augenzwinkern.

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