Rhythmischer Schmerz und seine Ursachen – einfach erklärt
Stell dir vor, du hast zwei Sekunden lang Schmerzen, dann fünf Sekunden keine. Dann wieder zwei Sekunden Schmerzen, fünf Sekunden Pause. Und das geht immer so weiter. Komisch, oder? Aber warum passiert das?
Ein möglicher Grund könnte sein, dass jemand versucht, nicht an dich zu denken. Vielleicht hat diese Person eine Frage an dich, findet dich aber echt unsympathisch. Sie will nichts mit dir zu tun haben. Also lenkt sie ihre Gedanken ab – vielleicht denkt sie an die Bäume vor ihrem Fenster oder einen blauen Elefanten. Doch plötzlich kommt der Ärger über dich wieder hoch, und zack, sie denkt wieder an dich. Du hast ihr irgendwas angetan, vielleicht schlecht über sie geredet, und jetzt kocht der Ärger immer wieder hoch. Immer, wenn diese Person sich ablenkt, ist es kurz ruhig. Doch dann – bumm – schießt der Ärger erneut in den Kopf, und die Schmerzen kommen zurück.
Das könnte der Grund für diese rhythmischen Schmerzen sein – jemand kämpft ständig damit, nicht an dich zu denken, doch es klappt einfach nicht.
Ein anderes Beispiel für rhythmischen Schmerz:
Nehmen wir an, meine Frau wollte, dass ich ihr Kinderbuch rezensiere. Sie weiß aber auch, dass ich ziemlich kritisch sein kann. Also sagte ich: „Das passt da nicht rein,“ oder „So würde ein Junge in dem Alter nicht reagieren.“ Das war hart für sie. Einerseits wollte sie unbedingt, dass ich das Buch anschaue, andererseits hatte sie Angst vor meiner Kritik.
Während dieser Zeit bekam ich einen seltsamen Auswuchs am rechten Arm. Es sah aus wie eine kleine Warze und juckte fürchterlich. Der Juckreiz ließ nicht nach, und das Ding wurde größer. Als wir dann endlich die Buchsache geklärt hatten, verschwand der Auswuchs innerhalb weniger Tage. Was war da los?
Dieser Juckreiz, der plötzlich auftaucht und immer wieder kommt, könnte auf so einen inneren Konflikt hindeuten. Es ist, als würde jemand hin- und hergerissen sein zwischen zwei gegensätzlichen Wünschen: „Ich will, dass du das machst,“ und gleichzeitig „Ich will, dass du das nicht machst.“
Ein Beispiel gefällig? Stell dir vor, dein Sohn will unbedingt mehr Taschengeld, traut sich aber nicht, dich zu fragen, weil es schon spät ist und er Angst hat, du schickst ihn ins Bett oder fragst nach den Hausaufgaben. Er will fragen und gleichzeitig nicht fragen – das könnte diesen kribbelnden Juckreiz auslösen, der ständig wiederkommt.
Oder der Chef will, dass du eine Präsentation hältst. Er weiß, dass du die Fachfrau bist, aber er ist sich sicher, dass du es nicht gut machst. Also schwingt er ständig zwischen „Mach es“ und „Mach es nicht“ hin und her. Und das könnte eben auch diesen immer wiederkehrenden Juckreiz auslösen.
